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Forschungszulage oder ZIM - Vergleich der Förderprogramme

Forschungszulage oder ZIM: Welches Förderprogramm passt zu Ihrem Unternehmen?

Unternehmen in Deutschland, die innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte (FuE) durchführen, können zwischen zwei bedeutenden Förderprogrammen wählen: der Forschungszulage und dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM). Beide Programme haben das Ziel, Innovationen finanziell zu unterstützen, unterscheiden sich jedoch stark in ihren Fördervoraussetzungen, -höhen und Antragsprozessen. Dieser detaillierte Vergleich hilft Ihnen dabei, das passende Förderinstrument für Ihr Unternehmen und Ihre Projekte zu wählen.

Zielgruppen und Fördervoraussetzungen

Forschungszulage:

  • Zielgruppe:
    Offen für Unternehmen aller Branchen und Größen, einschließlich Start-ups und Konzerne.
  • Förderfähige Projekte:
    Unterstützt Grundlagenforschung, industrielle Forschung und experimentelle Entwicklung, unabhängig vom Marktbezug.
  • Antragszeitpunkt:
    Kann rückwirkend für bereits laufende oder abgeschlossene Projekte gestellt werden.

ZIM:

  • Zielgruppe:
    Fokussiert auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU); Großunternehmen sind ausgeschlossen.
  • Förderfähige Projekte:
    Fördert innovative Projekte mit klarem Marktbezug. Auch Kooperationsprojekte und Netzwerke werden unterstützt.
  • Antragszeitpunkt:
    Anträge müssen vor Projektbeginn eingereicht werden.

Förderumfang und -höhe

Forschungszulage

  • Fördersatz:
    • 35% der förderfähigen Kosten für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
    • 25% für größere Unternehmen.
    • 70% der Auftragsforschungskosten werden anerkannt.
  • Bemessungsgrundlage:
    • Maximal 10 Millionen Euro pro Jahr an förderfähigen Kosten.
    • Dies entspricht bis zu 3,5 Millionen Euro Förderbetrag pro Jahr bei KMU.
  • Förderfähige Kosten:
    • Personalkosten für FuE-Mitarbeiter.
    • Auftragsforschungskosten (pauschal 70%).

ZIM

  • Fördersatz:
    • 25% bis 45%, abhängig von Unternehmensgröße und Standort.
    • Höhere Fördersätze für Unternehmen in strukturschwachen Regionen.
  • Bemessungsgrundlage:
    • Für Einzelprojekte: Maximal 550.000 Euro förderfähige Kosten.
    • Für Kooperationsprojekte: Bis zu 2,3 Millionen Euro.
  • Förderfähige Kosten:
    • Personalkosten.
    • Gemeinkosten, pauschal 100% der Personalkosten.
    • Projektbezogene Ausgaben, einschließlich Materialien, Beratung und Reisekosten.

Antragsprozess und Flexibilität

Forschungszulage

  • Antragsstellung:
    Flexibel und unabhängig vom Projektstatus – Anträge können jederzeit gestellt werden, auch rückwirkend.
  • Verfahren:
    Zweistufig:
    1. Bescheinigung der Förderfähigkeit durch die Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ).
    2. Steuerliche Geltendmachung beim Finanzamt.
  • Verfügbarkeit:
    Kein Budgetlimit – es gibt keine Einschränkungen durch eine vorzeitige Ausschöpfung der Mittel.

ZIM

  • Antragsstellung:
    Muss vor Projektbeginn erfolgen.
  • Verfahren:
    Einstufig – Anträge werden direkt bei den zuständigen Projektträgern eingereicht.
  • Verfügbarkeit:
    Mittel sind budgetabhängig, weshalb es zu Antragsstopps kommen kann. Unternehmen sollten frühzeitig handeln, um sicherzustellen, dass ihr Projekt berücksichtigt wird.

Kombinationsmöglichkeiten

Die Forschungszulage und das ZIM können nicht für dasselbe Projekt kombiniert werden. Unternehmen dürfen jedoch unterschiedliche Projekte parallel über beide Programme fördern lassen. Es ist also möglich, z. B. ein Grundlagenforschungsprojekt über die Forschungszulage und ein marktnahes Entwicklungsprojekt über das ZIM zu finanzieren.

Vor- und Nachteile im Überblick

Forschungszulage:

  • Vorteile:
    • Offen für alle Unternehmensgrößen.
    • Rückwirkende Antragstellung möglich.
    • Unabhängig von Budgetbeschränkungen – kein Antragsstopp.
  • Nachteile:
    • Begrenzung der förderfähigen Kosten auf Personalkosten und Auftragsforschung.
    • Fördersätze sind bei KMU zwar attraktiv, aber insgesamt niedriger als bei ZIM.

ZIM:

  • Vorteile:
    • Höhere Fördersätze (bis zu 45%).
    • Umfassendere Abdeckung der Kosten, einschließlich Gemeinkosten.
    • Unterstützt auch Kooperationsprojekte und Netzwerke.
  • Nachteile:
    • Nur für KMU verfügbar, Großunternehmen ausgeschlossen.
    • Antrag muss vor Projektbeginn gestellt werden.
    • Budgetabhängig, was zu Unsicherheiten führen kann.

Für wen eignet sich welches Programm?

Die Wahl zwischen Forschungszulage und ZIM hängt stark von den individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen Ihres Unternehmens ab:

  • Forschungszulage:
    Eignet sich besonders für größere Unternehmen, Unternehmen mit laufenden oder abgeschlossenen Projekten und solche, die eine flexible, unbürokratische Förderung suchen.
  • ZIM:
    Ideal für kleinere Unternehmen, die marktorientierte FuE-Projekte planen und von höheren Fördersätzen profitieren möchten. Besonders attraktiv ist das Programm für Unternehmen in strukturschwachen Regionen oder mit Interesse an Kooperationsprojekten.

Fallbeispiele

1. Forschungszulage für ein Softwareunternehmen

Ein mittelständisches IT-Unternehmen entwickelt eine neuartige KI-Plattform. Durch die Forschungszulage konnte es rückwirkend 35% seiner Personalkosten geltend machen und insgesamt 600.000 Euro Förderung erhalten.

2. ZIM-Förderung für ein Maschinenbauprojekt

Ein Maschinenbauunternehmen kooperiert mit einer Hochschule, um eine neue Fertigungstechnologie zu entwickeln. Dank der ZIM-Förderung erhielt das Unternehmen 400.000 Euro Zuschuss für sein Projekt.

Fazit

Die Wahl zwischen der Forschungszulage und dem ZIM hängt von der Größe Ihres Unternehmens, der Art Ihrer Projekte und Ihrem Bedarf an Flexibilität ab. Während die Forschungszulage durch ihre einfache Beantragung und Rückwirkungsmöglichkeit punktet, bietet das ZIM höhere Fördersätze und deckt mehr Kostenarten ab.

Unsere Empfehlung: Professionelle Beratung nutzen

Jedes Unternehmen hat individuelle Anforderungen und Voraussetzungen. Banhoek Consulting hilft Ihnen dabei, die beste Strategie für Ihre FuE-Förderung zu entwickeln und das Maximum aus den Programmen herauszuholen.

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Markus Pöhlmann

Geschäftsführer
Ihr Experte für die erfolgreiche Beantragung der Forschungszulage. 20 Jahre Erfahrung als Berater, Geschäftsführer von Tech-Unternehmen, Unternehmer und Investor.

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