Die Forschungszulage: Steuerliche Förderung mittelständischer Unternehmen

Forschungszulage: Dieser Begriff öffnet für viele Unternehmen eine Tür zu steuerlichen Vorteilen und Investitionssicherheit. Mit der Möglichkeit, Anträge bis zu vier Jahre rückwirkend zu stellen, ergeben sich für Unternehmen Chancen, die finanzielle Belastung durch Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE-Vorhaben) zu erleichtern.Doch was verbirgt sich hinter dieser steuerlichen Förderung, und wie können Unternehmen davon profitieren? Dieser Frage gehen wir für Sie genauer auf den Grund.

Die Forschungszulage: Das Wichtigste in Kürze

Förderkriterien
Förderberechtigt sind alle in Deutschland steuerpflichtigen Unternehmen.
Rückwirkende Förderung
Eine rückwirkende Beantragung für 2020 bis 2023 ist möglich.
Themenfreiheit
Der Forschungsschwerpunkt ist nicht vorgegeben.
Maximalförderung
Die maximale Forschungszulage pro Jahr beträgt eine Million Euro bis 2023 und 3,5 Millionen Euro ab dem 28. März 2024.

Was ist die Forschungszulage?

Die Forschungszulage ist eine steuerliche Forschungsförderung, die Unternehmen in ihren Forschungsaktivitäten unterstützt – unabhängig von Größe, Rechtsform und Branche. Besonders attraktiv ist die Förderung, da ein Teil der Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben steuerlich geltend gemacht werden können. Begünstigt sind FuE-Vorhaben aus den folgenden drei Kategorien.

Grundlagenforschung

Die Grundlagenforschung umfasst Experimente oder wissenschaftliche Arbeiten, um neues Wissen zu generieren, das nicht unmittelbar kommerziell verwertbar ist.
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Industrielle Forschung

Die industrielle Forschung zielt darauf ab, die Grundlagen für neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren zu schaffen oder bestehende weiterzuentwickeln.
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Experimentelle Entwicklung

Die experimentelle Entwicklung beinhaltet die Kombination oder Weiterentwicklung bereits vorhandener Produkte oder Verfahren.
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Welche Unternehmen sind berechtigt zur Beantragung der Forschungszulage?

Alle in Deutschland steuerpflichtigen Unternehmen, die nicht von der Besteuerung befreit sind und die Forschungs- und Entwicklungsprojekte (FuE-Projekte) durchführen, können die Forschungszulage beantragen. Dazu gehören Kleinstunternehmen, kleine Unternehmen und mittelgroße Unternehmen (KMU), Start-ups sowie Großunternehmen. Dies umfasst Unternehmen aus den verschiedensten Branchen wie Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbstständiger Arbeit.

Unternehmen, die eine Forschungszulage beantragen wollen, müssen FuE-Vorhaben durchführen, die erst nach dem 1. Januar 2020 begonnen haben. Weitere Informationen dazu, wer zur Beantragung der Forschungszulage berechtigt ist, finden Sie in unserem verlinkten Wissensartikel.

Exkurs: Was sind Forschungs- und Entwicklungs­projekte?

Forschungs- und Entwicklungsprojekte (FuE-Projekte) beinhalten strukturierte und kreative Tätigkeiten mit dem Ziel, neues Wissen zu generieren und anzuwenden. Dies kann die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen beinhalten. Aber auch bedeutende Verbesserungen an bereits bestehenden Produkten können zu FuE-Projekten zählen.

Höhe der Forschungszulage

Die Forschungszulage wird individuell berechnet und beträgt 25 % (bei KMU 35 %) einer bestimmten Bemessungsgrundlage. Diese berechnet sich aus der Summe der förderfähigen Aufwendungen, die aktuell bei maximal 2,5 Millionen Euro (KMU: 3,5 Millionen Euro) pro Jahr liegt. Die Festsetzung der Forschungszulage erfolgt durch das Finanzamt.

Das Besondere an der Forschungszulage ist, dass sie nicht einfach ausgezahlt, sondern auf die zu zahlende Steuer angerechnet wird. Sie wird Unternehmen nur dann ausgezahlt, wenn der Betrag die gesamte Steuerlast übersteigt. Der Maximalbetrag der Auszahlung beträgt eine Million Euro jährlich.

Was kann bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gefördert werden?

Da die Forschungszulage nicht auf Branchen oder Themen beschränkt ist, können nicht nur klassische FuE-Vorhaben gefördert werden, sondern alle Entwicklungsprojekte der Kategorien Grundlagenforschung, industrielle Forschung und experimentelle Entwicklung.

Daher gehören zu den förderfähigen Ausgaben:
der Bruttoarbeitslohn der FuE-Beschäftigten,
die Kosten für Auftragsforschung oder Kooperationsprojekte (davon sind bis zu 70 % förderfähig),
die Eigenleistungen von Einzelunternehmern (bis zu 70 €/h bei max. 40 h/Woche) und
Sachkosten.

Die wichtigsten Vorteile der Forschungszulage

Die Forschungszulage bietet Unternehmen in schwierigen Zeiten Investitionssicherheit. Mit erfüllten Voraussetzungen haben sie laut Gesetz sogar einen Rechtsanspruch auf die Zulage. Die Anträge auf Forschungszulage können bis zu vier Jahre rückwirkend gestellt werden. Somit ist ebenfalls eine rückwirkende Beantragung für die Jahre 2020 bis 2023 möglich.

Kleine und mittlere Unternehmen haben im Gegensatz zu Großunternehmen eine höhere Förderquote (35 %) der förderfähigen Aufwendungen. Dies bedeutet, dass KMU bis zu 3,5 Millionen Euro pro Jahr an Forschungszulage erhalten können.

Trotz einer komplexen und zeitaufwendigen Antragstellung sind die Chancen auf Förderung deutlich höher als bei anderen Programmen, da die Erfolgsquote – insbesondere mit einem erfahrenen Berater an Ihrer Seite – besonders hoch ist.

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Weitere Vorteile der Forschungszulage

Die Forschungszulage ist weder auf bestimmte Themen noch auf eine Branchen beschränkt.
Das gesamte BSFZ-Antragsverfahren erfolgt online und digital über ein Antragsportal.
Die Bearbeitungszeit der BSFZ beträgt maximal drei Monate.

Der Antrag auf Forschungszulage für FuE-Vorhaben

Das zweistufige Antragsverfahren auf die Forschungszulage ist vollständig digital und sieht so aus:
01
Zuerst müssen Unternehmen bei der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) einen Antrag auf Erteilung einer Bescheinigung nach dem Forschungszulagengesetz stellen.
02
Zuerst müssen Unternehmen bei der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) einen Antrag auf Erteilung einer Bescheinigung nach dem Forschungszulagengesetz stellen.

Die Kriterien zur Beantragung

Die FuE-Vorhaben, die für eine Forschungszulage eingereicht werden, sollten die folgenden drei Kriterien erfüllen.
01

Neuartigkeit

Neue Erkenntnisse müssen mit dem Projekt erzielt werden.
02

Ungewissheit

Es müssen Unsicherheiten in Bezug auf Ergebnis, Kosten oder Zeitaufwand bestehen.
03

Systematische Arbeit

Ihr FuE-Vorhaben muss einen Plan aufweisen, und die Gelder müssen gut eingeteilt werden.
04

Schöpferische Höhe

Es muss eine schöpferische Leistung nachgewiesen werden.
05

Reproduzierbarkeit

Das Ergebnis muss dokumentiert werden, damit Forscher*innen im Unternehmen es überprüfen oder nutzen können.

Das Antragsverfahren:
So gehen Sie Schritt für Schritt vor

Anforderungen prüfen
Anforderungen für Forschung und Entwicklung prüfen.

01

Antragserstellung
Antrag auf Erteilung einer Bescheinigung nach dem Forschungszulagengesetz im Web-Portal der BSFZ ausfüllen und hochladen. 

02

Zulage beantragen
Bei einer positiven Bescheinigung: Antrag auf Forschungszulage beim Finanzamt stellen.

03

Jährliche Erneuerung
Einmal pro wirtschaftlichem Jahr muss die Bescheinigung für die Forschungszulage in einem zweiten Antrag erneuert werden.

04

Worauf Sie bei der Beantragung der Forschungszulage achten müssen, erfahren Sie in unserem Artikel „Forschungszulage beantragen: So geht’s“.

Fazit: Attraktive Fördersumme & klare Kriterien

Die Forschungszulage bietet Unternehmen – unabhängig von ihrer Größe und Branche – eine attraktive Möglichkeit, ihre Forschungsaktivitäten finanziell zu unterstützen. Mit einer Maximalförderung von bis zu 3,5 Millionen Euro jährlich ab 2024 können Unternehmen daher nicht nur finanzielle Entlastung erfahren, sondern auch ihre Innovationskraft stärken.

Die Möglichkeit der rückwirkenden Antragstellung und die klaren Kriterien für förderfähige Projekte machen die Forschungszulage zu einem wichtigen Instrument, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zu steigern.

Sollten Sie für Ihr Unternehmen fachkundige Unterstützung bei der Antragsstelle benötigen, um alle Vorteile der Forschungszulage optimal zu nutzen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Markus Pöhlmann

Geschäftsführer
Ihr Experte für die erfolgreiche Beantragung der Forschungszulage. 20 Jahre Erfahrung als Berater, Geschäftsführer von Tech-Unternehmen, Unternehmer und Investor.

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